Mit dem Rad auf den Spuren der Simultankirchen in der Oberpfalz

Wenn auch der Himmel seine Schleusen über Hirschau öffnete, beim Start in Rothenstadt erwarteten uns ideale Radler Verhältnisse: kein Regen, kein Gegenwind, nicht zu heiß, leicht bewölkt. Der Weg Nr. 6 führte uns von Rothenstadt nach Neunkirchen, dann zum Parkstein, nach Neustadt/Waldnaab, Wilchen-reuth und über Weiden zurück nach Rothenstadt. In der Evang. Kirche St. Bartholomäus in Rothenstadt erwartete uns Frau Klinger mit der Historie der Kirche. 1542 nahm die Bevölkerung den evangelischen Glauben an, 1663 wurde das Simultaneum eingeführt. Beide Seelsorger wohnten in einem Pfarrhof, der katholische unten, der evangelische oben. Wie lange ging das gut? 1912 wurde das Simultaneum aufgelöst.

Nach dem Reisesegen ging es weiter nach Neunkirchen, wo uns Hr. Pfarrer Ruhs in der Kirche St. Dionysius empfing. Auch hier hörten wir von den Schicksalen der Christen in den vergangenen Jahrhunderten. Nach Latsch verliesen wir die Teerstraße und folgten einem Waldweg, an dessen Ende der Parkstein in Sicht kam. Um da raufzukommen mussten Schenkel und Elektrik Schwerstarbeit leisten. Aber im Berggasthof wurden wir mit gutem Essen wieder versöhnt. Eine Kurzinformation über die Bergkirche durch unsere Tourenleiterin Sigrid Spies beendete den Aufenthalt. Nach Neustadt/Waldnaab fuhren wir auf dem Bocklradweg nach Wilchenreuth, dem eigent-lichen Ziel unserer Tour, zur Kirche St. Ulrich. Sie ist die einzige Kirche romanischen Ursprungs unserer Gegend. Erbaut Ende des 13. Jahrh. Als Saalkirche mit einem Obergeschoss(?) glänzt sie mit einer wundervollen Apsis Malerei, die 1904 freigelegt wurde. Auch hier wurde das Simultaneum 1912 aufgelöst. Der Mesner Hr. Frank informierte über den Werdegang dieser Kirche. Mit einer Andacht, wieder gehalten von Reinhard Franz, beschlossen wir unsere Tour und über Weiden und das Naabtal fuhren wir zurück nach Rothenstadt.