Untertitel:Gottes ist der Orient, Gottes ist der Okzidet - Orientalischen in Leben und Werk Goethes
Mo 10.03.2025, 19.00 - 21.00 Uhr | |
Martin Schalling-Haus Weiden, Hans Sachs-Str. 19, 92637 Weiden | |
Referent: | Peter Seidl |
kostenfrei | |
Anmeldung: | EBW Oberpfalz, ebw.oberpfalz@elkb.de oder 09622 6079426 |
Obwohl Johann Wolfgang von Goethe in religiösen Dingen ein ungebundener Freigeist war, interessierten ihn als „Weltbürger“ alle Kulturen und Religionen. Insbesondere zum „Orient“ im allgemeinen und zu einigen Grundgedanken des Islam entwickelte er schon in frühen Jahren eine starke Affinität, die sich im Laufe seines Lebens steigerte. Obwohl er nie in orientalische Länder gereist ist, liebte Goethe am Koran die poetische und blumige Sprache und übte sich in arabischer Kalligrafie. Schlusspunkt und Krönung dieser lebenslangen Orient-Rezeption Goethes ist seine späte Gedichtsammlung „West-östlicher Diwan“. Zu ihr wurde Goethe durch das Werk des altpersischen Dichters Hafis angeregt, mit dem er sich als geistesverwandt empfand.
Referent Peter Seidl, selbst Lyriker und studierter Germanist, zeichnet diesen wenig bekannten Aspekt von Goethes Leben und Werk in einem Bildvortrag mit zahlreichen Zitaten und Textbeispielen nach und stellt zuletzt die Frage, inwieweit unser deutscher Nationaldichter auch in der aktuellen Debatte als geistiger Brückenbauer zwischen Orient und Okzident dienen könnte.